02.03.2014

Die heutige Tragödie der Krimtataren

Eins hatten sie die Krim als ihr Reich - die Krimtataren. Im XVIII. Jahrhundert wurde es vom russischen Zarenreich vernichtet. Im XIX. Jahrhundert wurde die Zahl der tatarischen Krimbewohner infolge der russischen Politik halbiert. Ihre Moscheen wurden zerstört. In der Sowjetunion wurden zunächt in den dreißiger Jahren 150 Tsd. von ihnen umgebracht, dann wurde im Jahre 1944 der Rest nach Sibirien deportiert - zwischen 25% und 50 % der Deportierten starben bereits unterwegs. Erst Ende der achtziger Jahren durften sie zurück zu ihrer Heimat. Die besten Gebiete, ihre Gebiete am schwarzen Meer also, waren inzwischen in russischen Händen. Die Tataren - heute stellen sie ca. 13% der Krim-Bevölkerung dar -  bekamen Land in der trockenen Mitte der Halbinsel. In der unabhängigen Ukraine, zu der sie immer loyal standen, konnten sie trotzdem ihre nationale Freiheit ausleben: Schulen, Wirtschaft, Kulturleben, politische Aktivitäten. Für Russland haben diese Muslime nur Verachtung übrig. Ungleich jünger und kinderfreundlicher als Russen, hatten sie allen Grund, langfristig auf eine gute Zukunft auf ihrem historischen Territorium zu hoffen.

Jetzt ist die Wiedergeburt dieses Volkes bedroht. Zu der seit Jahrhunderten ersten Generation der Krimtataren, die das Glück hatte, ohne russische Herrschaft aufzuwachsen, kommt nun Russland zurück. Dieses Russland wird sie wieder vernichten wollen.

Was mögen die Angehörigen dieses kleinen, stolzen und fleißigen Volkes heute empfinden?