27.11.2013

Dr. Roland Keller, Augenarzt, Regensburg

Zwei Mal in den letzten zwei Monaten habe ich den unten geposteten Brief an Herrn Dr. Roland Keller von der Regensburger Augenartzpraxis "Am Dom" abgeschickt. Keine Antwort erhalten. Vielleicht rührt er sich jetzt?

Sehr geehrter Herr Dr. Keller,
erst heute - nach einigen Reisen und Urlaub - komme ich dazu, diese email zu schreiben. Wahrscheinlich erinnern Sie sich an mich nicht mehr - ich besuchte Ihre Praxis am 17. Juli d.J., weil ich eine neue Gleitsichtbrille brauchte. Nach einigen Untersuchungen haben Sie mir diese auch verschrieben (ich habe zehn Tage später Ihre bei mir inzwischen angekommene Rechnung - 115 € - beglichen). Mit dem Rezept ging ich dann zu meinem Optiker, habe mir eine Brillenfassung ausgesucht und ... wurde von ihm in einen Nebenraum gebeten, wo er mich - ohne es allerdings anzukündigen - einer neuerlichen Augenuntersuchung unterzog. Mit seinem von Ihrem differierenden Untersuchungsergebnis konfrontiert und mit dem mir in meiner Kindheit beigebrachten Wissen ausgestattet, dass Augenärzte Augen überprüfen und Optiker Brillen anfertigen, entschied ich mich daraufhin zum Optikerwechsel.
Der neue Optiker versuchte es gar nicht mit der Augenuntersuchung und hat sich auf seine - nach meiner Vorstellung von damals -  Hauptbeschäftigung konzentriert. Ich hatte deshalb meine Brille bei ihm bestellt und nach einer gewissen Wartezeit sowie Begleichung einer (wie Sie bei diesem Produkt vermuten können - keineswegs belanglosen) Rechnung bekam sie auch. Von der neuen Brille etwas "benebelt", trotzdem wegen des guten Ausgangs dieses langen Prozesses nach Hause gekommen, begann ich dort zu arbeiten. Dabei verließ mich das Gefühl einer gewissen Verwirrung nicht, das ich allerdings auf die ausbleibende Gewöhnung an die neue Protese zurückführte. Als ich jedoch von meinem PC aufstand und vor einem Regal stehend die Titel der darauf stehenden Bücher nicht lesen konnte, realisierte ich, dass die von Ihnen verschriebenen Brillengläser die falsche Sehstärke haben. Zurück beim Optiker angekommen, vergaß ich den Segen der Arbeitsteilung und ließ mir von ihm die Augen überprüfen. Die nun ermittelten Werte unterschieden sich von den von Ihnen festgestellten merklich (er hat den Unterschied auf 0.75 dpt geschätzt).
Was sollte ich dann tun? Die Rechnung war bezahlt und die Brille genau nach Ihrem Rezept angefertigt, so dass der Hersteller und der Optiker raus aus der Verantwortung waren. In dieser Situation hat der Optiker vorgeschlagen, er würde mit der bekannten Firma, die die Gläser angefertigt und geliefert hatte, über eine kulante Lösung sprechen. Dieses Gespräch verlief offenbar gut. Denn zwei Wochen später erhielt ich die Brille mit den neuen Gläsern, mit der ich keinerlei Probleme mehr habe.
Ich will nicht verhehlen, dass ich ohne die besagte Kulanz zurück zu Ihnen hätte gehen müssen, um Ihnen die Frage zu stellen, was ich denn hätte tun sollen. Und die zweite Frage hätte geläutet: Spricht die Erfahrung wirklich dafür, dass Optiker die von Ihnen ermittelten Werte überprüfen sollten?
Darf ich jetzt - mit Verspätung - erfahren, was Ihre Antworten auf diese Fragen gewesen wären?
Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Jerzy Mackow