21.05.2013

Schlusswort zu den Dummköpfen

Immer wieder werde ich gefragt, wen ich mit den Dummköpfen meine. Bitte nicht mehr nachfragen. Nun der Schlussstrich: Was interessiert der üble Doppelgeruch von gestern?

PS. Bitte keine Kommentare - das Thema ist erledigt.

17.05.2013

Versuchskaninchen aus der DDR und die Westdeutschen

Die DDR hat ihre Untertanen als Versuchtskaninchen für die Erprobung von Medikamenten an die westdeutschen Firmen verkauft - diese Nachricht macht seit Kurzem empörte Schalgzeilen: Die DDR sei "unmenschlich" gewesen.

Wer so über den besagten Schaverhalt urteilt, bewiest nur, dass er aus der deutschen Geschichte nichts gelernt hat. Dass die DDR schlimm war, wusste bereits vor mehreren Jahrzehnten jeder, der etwas über den Kommunismus wissen wollte. Die Kommunisten an der Macht waren und sind zu jeder möglichen Untat imstande. Sich darüber ein Vierteljahrhundert nach ihrem schmachvollen Untergang zu empören, zeugt von dauerhaft eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten.

Die Nachricht über die Medikamententests, die ohne Wissen der Betroffenen durchgeführt wurden, damit der sozialistische Staat an Devisen kommt, ist aber dennoch interessant. Denn sie wirft die Frage auf, wer schlimmer war: die DDR oder die Pharmakonzerne?

Es waren die Pharmakonzerne, die Westdeutschen also. Denn sie handelten in Freiheit, aus freien Stücken und für ihre privaten Gewinne. Es ist zwar in moralischer Hinsicht belanglos, aber sie erscheinen auch aus diesem Grund nicht im besseren Licht, dass sie ausgerechnet ihre eigenen Landsleute zu Versuchskaninchen gemacht haben.

Der Kapitalismus - das wahrlich freiheitliche System des Westens - hat viele Gesichter. Dazu gehört auch seine hässliche Fresse, die er immer dann zeigt, wenn die Menschen ihre Freiheit mißbrauchen. Ohne Moral werden Menschen in Freiheit wie Kommunisten an der Macht.

Übrigens: Bekanntlich haben die deutschen Arzte und ihre Auftraggeber schon in der Geschichte Menschen als Versuchskaninchen benutzt, ohne dass den Betroffenen die Chance gegeben wurde, dazu Stellung zu nehmen. Es ist davon auszugehen, dass sie es auch heute tun. Und nicht nur die deutschen.

01.05.2013

"Asoziale" Steuerhinterzieher

Ich mag Joachim Gauck sehr. Ich schätze ihn auch sehr, neben seinem Charakter auch seine außergewöhnlichen rhetorischen Fähigkeiten. Umso mehr tut es mir leid, dass er - offenbar unwissentlich - das uneträglich kollektivistische Nazi-Wort "asozial" benutzt, das er gerade in den Zusammenhang der Hoeneß-Affäre gebracht hat.

Das Wort zeugt von der andauernden Kontinuität des durch den Nationalsozialismus geprägten deutschen Kollektivismus. Im nationalsozalistischen Deutschland galten Homosexuelle, Prostituierte, Landstreicher, Bettler und Roma als "asozial" und sie wurden dafür zum Teil mit Tod bestraft. Die Roma fielen dieser härtesten Bestrafung - in Vernichtungslagern - zumindest hundert Tausend Mal zum Opfer.

Für alle Gegner des Kollektivismus ist klar: Wenn jemand als Roma geboren wird und lebt, ist er/sie nicht als asozial zu beschimpfen. Wenn jemand homosexuell ist oder sich prostituiert, soll man nicht annehmen, dass er/sie es gegen das soziale Umfeld tut. Auch Landstreicher oder Bettler kann man ebenso freiwillig wie unfreiwillig werden, ohne dass die Mehrheit das Recht hat, jemanden dafür zu beschimpfen oder auszuschließen.

Nur Kollektivisten, die die Menschen nicht als einzelne Personen zu sehen imstande sind, erkennen im Handeln derjenigen, die nicht angepasst sind bzw. anders als die meisten leben, etwas Inakzeptables. Die Nationalsozialisten haben es sehr gut verstanden, diese spießigen Apostel des Kollektivismus im deutschen Volk auf ihre Seite zu ziehen. Und diese Spießer liefen ihnen gern nach.

Wer Steuer hinterzieht, betrügt den Staat und die Gemeinschaft. Dieser Satz reicht als moralisches Urteil über die Steuerhinterzieher vollkommen aus. Man braucht dazu nicht den Jargon des nationalsozialistischen Gesindels. Das soll ausgerechnet der Bundespräsident  wissen.