Offenbar war der russländische Drohnen-Angriff auf Polen die Reaktion auf die vor einigen Tagen erfolgte polnische Schließung der Grenze zu Belarus. Ich erinnere daran, dass über Polen belarussische Waren in den Westen kommen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch daran, dass russländisches Öl über die pipeline Druschba nach Deutschland (Schwedt), Slowakei, Tschechien und Ungarn transportiert wird.
Polen hat also (mit dem Verweis auf die am Freitag beginnende Militärmanöver Zapad, die jedes Jahr von Russland und Belarus in Belarus durchgeführt wird) eine wichtige Waren-Route für Belarus/Russland geschlossen, was zur Folge hatte, dass neben Russland und Belarus ganze Welt gesehen hat, dass Warschau keine Drohnen-Abwehr hat. Minsk hat übrigens die Polen rechtszeitig informiert, dass die Drohnen in ihr Land fliegen - sonst hätte das Warschau hoöchstwahrscheinlich erst erfahren, nachdem sie gefallen waren.Ich gehe davon aus, dass Radek (von Tusku ganz zu schweigen) für die Schließung der Grenze, über die in Warschau seit vier Jahren diskutiert wird, vernantwortlich ist. Polen sollte schon diese Grenze schließen. Es wird doch von Belarus und Russland mit "illegalen Migranten" jeden Tag angegriffen. Aber: Man kann auf diese "hybride Kriegsführung" erst dann mit der Grenzschließung reagieren, wenn man über eine dichte Luftverteidigung und zuverlässige Bündnispartner verfügt. Das erste hat Polen nachgewiesenermaßen nicht, des zweiten darf sich Warschau selbstverstädnlich nicht sicher sein.
Wahrscheinlich haben Radek und Tusku diese Sachverhalte jetzt endlich verstanden. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die polnisch-belarussische Grenze bald (nach der Zapad-Manöver in Belarus) geöffnet sein wird.
Es ist nicht auszuschließen, dass Lukaschenka daraufhin Andrzej Poczybut, einen belarussisch-polnischen Journalisten, der seit Jahren im Gefängnis sitzt, freilassen wird. Heute wurde er nicht mit anderen politischen Gefangenen freigelassen, die dank einer amerikanischen Mission Belarus verlassen durften.