Der Fall Schavan hat aufs Neue gezeigt, wie unerträglich verlogen Menschen sein können, die es in Deutschland zu etwas gebracht haben und wie wenig die Leistungen des deutschen Bildungswesens wert sein können. Vielleicht noch wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass in der Öffentlichkeit über die Dramatik dieses Problems hinweg gesehen wird. Offenbar ist die Billigung der (nicht nur universitären) Schlamperei und des (nicht nur ministerialen) Betrugs sehr weit verbreitet. Hauptsache: Sie bringen Erfolg. Bloß der politischen Opposition verdanken wir die (meist vorgetäusche) Empörung, die Angst der Kanzlerin, diese Empörung könnte ansteckend werden und - in der letzten Konsequenz - den Rücktritt der Ministerin.
Was soll man den ehrlichen, klugen und fleißigen Menschen sagen, die promovieren wollten, aber es sich nicht trauten? "Schade, dass ihr nicht so karrieregeil gewesen seid".
Was soll man den ehrlichen, klugen und fleißigen Menschen sagen, die promovieren wollten, aber es sich nicht trauten? "Schade, dass ihr nicht so karrieregeil gewesen seid".